Buch
Hofmeister-Winter, Andrea <1960->
Das Konzept einer "Dynamischen Edition" : dargestellt an der Erstausgabe des "Brixner Dommesnerbuches" von Veit Feichter (Mitte 16. Jh.) / Andrea Hofmeister-Winter
Titel / Autor: Das Konzept einer "Dynamischen Edition" : dargestellt an der Erstausgabe des "Brixner Dommesnerbuches" von Veit Feichter (Mitte 16. Jh.) / Andrea Hofmeister-Winter
Veröffentlichung: Göppingen : Kümmerle, 2003
Physische Beschreibung:
395 S.
Reihen: Göppinger Arbeiten zur Germanistik ; 706
ISBN: 3-87452-957-6
Datum:2003
Sprache:
Deutsch (Sprache des Textes, der Filmmusik usw.)
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Abstract:
Der Brixner Bürgersohn Veit Feichter übte von 1547 bis zu seinem Tod 1560 das Amt des hauptverantwortlichen Mesners am Brixner Dom aus. In dieser Funktion verfaßte er um das Jahr 1558 das sogenannte Dommesnerbuch, das auf insgesamt 190 Blättern im Folioformat die Amtsverpflichtungen des Dommesners im kirchlichen Jahreskreis enthält. Das Dommesnerbuch ist nicht nur inhaltlich hoch interessant für Liturgiewissenschaftler, Musikwissenschaftler, Kirchenhistoriker, Lokalhistoriker und Ethnologen - die detaillierten Handlungsanweisungen geben überraschende Einblicke in liturgische Abläufe im Jahreskreis sowie in die religiöse Praxis der Gläubigen -, sondern stellt als verbürgtes Autograph eines Schreibers aus einer Gesellschaftsschicht, die zu seiner Zeit noch nicht selbstverständlich durch Schreibkompetenz hervorgetreten ist, auch ein ideales Untersuchungsobjekt für die Sprachwissenschaft dar. (http://www2.uibk.ac.at/germanistik/reihe/reihe63.html) Die Autorin geht in dieser Publikation der Frage nach, wie bei philologischen Editionen die Sprachlichkeit der Dokumente so aufgearbeitet werden kann, dass auch für Nichtphilologen ein maximaler Informationsgehalt entsteht, und wie bei nichtphilologischen Editionen die Sprachlichkeit ohne Störung des jeweils fachspezifischen Interesses so geschont werden kann, dass die philologische Auswertbarkeit erhalten bleibt. Eine „dynamische Edition“ präsentiert also im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Editionen nicht nur eine einzige Textform, sondern eine Auswahl von mehreren Schnittebenen durch denselben Text. Dies soll beispielhaft an der Handschrift des „Brixner Dommesnerbuches“ veranschaulicht werden.